GAG Jahrestagung 2025: “Stoffe, Räume und Prozesse: Die Einführung neuer Technologien als gesellschaftliche Herausforderung”
- Deutsches Technikmuseum Berlin
Die Jahrestagung 2025 der Georg-Agricola-Gesellschaft für Technikgeschichte und Industriekultur wird vom 9. bis 11. Oktober in Kooperation mit dem VDE Ausschuss für Geschichte der Elektrotechnik im Deutschen Technikmuseum in Berlin stattfinden. Thema der Tagung: “Stoffe, Räume und Prozesse: Die Einführung neuer Technologien als gesellschaftliche Herausforderung”.
Download des Call for Papers hier; Deadline: 17. April 2025..
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Stoffe, Räume und Prozesse –
Die Einführung neuer Technologien als gesellschaftliche Herausforderung
Die Tagung beschäftigt sich mit der Implementierung und Wirkung disruptiver Techniken in bestehende Gesellschaften – ein Thema, dessen Relevanz vor dem Hintergrund aktueller Transformationen nicht größer sein könnte. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Elektrizität als Energie- und Informationsträgerin. Auch und gerade die mit der Implementierung verbundenen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen, direkt wie indirekt, lokal bis global, sollen zur Sprache kommen.
Gegliedert ist die Tagung in drei Themenschwerpunkte: notwendige (Roh)stoffe mit Blick auf Verfügbarkeiten und Konsequenzen der Gewinnung und Verarbeitung; Räume, die für und durch diese Technologien erschlossen, verändert aber auch verbraucht werden, sowie Prozesse, die für die Entwicklung der Technologien und ihre Wechselwirkung mit allen gesellschaftlichen Bereichen relevant sind.
Dabei sollen auch die materiellen Hinterlassenschaften beleuchtet werden. Was ist als Zeugnis, Denkmal oder Sammlungsobjekt erhalten geblieben oder wird vielleicht sogar immer noch genutzt? Welche Entwicklungen, Transformationen und Konflikte spiegeln sich in ihnen wider, und welche gesellschaftlichen Rezeptionen erfahren sie im Kontext der o. g. Leitthemen?
Vorschläge für Vorträge sind zu folgenden Aspekten erwünscht:
(1) Die Herausforderung der Beschaffung der für die praktische Umsetzung benötigten Materialien bildet ein erstes Kernthema: Welche Stoffe sind im Kontext von Elektrizität bzw. elektrischer Energie von Relevanz, und wie wirkt sich deren (Nicht-) Verfügbarkeit auf die technische Entwicklung aus? Auf welche Alternativen wird mit welchen Konsequenzen zurückgegriffen? Welche (politischen) Prozesse/Konflikte löst der Bedarf an entsprechenden Rohstoffen bei (globaler) Ungleichverteilung aus?
(2) Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Frage nach der Erschließung von Räumen für und durch die Technologie: Dabei sollen verschiedene Maßstabsebenen von der globalen bis zur lokalen Perspektive angesprochen werden. Welche Räume gelten als relevant, durch die neue Technik integriert/besetzt/erschlossen zu werden? Wie prägen Strom- bzw. Kommunikationsnetze Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse in räumlichen Zusammenhängen? Inwieweit hat sich der gesellschaftliche Blick darauf im Verlauf der Jahrzehnte verändert, auch hinsichtlich aktueller Transformationsprozesse?
(3) Der dritte Themenschwerpunkt widmet sich Prozessen, die Elektrizität als Energie- und Informationsträger auslöst, und dem Umgang damit: Welche Pfadabhängigkeiten ergeben sich durch die Implementierung neuer Technologien – in diesem Fall durch die Elektrizität? Wie haben sich die Technologien auf verschiedene Wirtschaftszweige, aber auch auf Gesellschaften ausgewirkt? Wie bedingen wirtschaftliche, verkehrstechnische und kulturelle Sichtweisen gesellschaftlichen Wandel? Wie wirken sich dabei auch Gefahren- und Sicherheitsdiskurse aus?
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Erbeten werden Vortragsangebote, die sich den Themenschwerpunkten aus verschiedenen fachlichen Perspektiven (z. B. Geschichtswissenschaften, Industriearchäologie, Geographie, Kulturwissenschaften, Soziologie, etc.) annehmen. Der zeitliche Horizont umfasst das ausgehende 19. Jahrhundert bis heute. Beiträge können alle wesentlichen o. g. Domänen behandeln. Gerne werden auch Ergebnisse von Studierenden aus der wissenschaftlichen Qualifizierungsphase berücksichtigt.
Als Bestandteil des Vorschlags sind ein kurzes Abstract (max. 250 Wörter) und ein knapper wissenschaftlicher Lebenslauf einzureichen.
Vorschläge werden erbeten
bis zum 17. April 2025
an die Geschäftsstelle der Georg-Agricola-Gesellschaft.
Ansprechpartner: Dr. Norbert Gilson (info@georg-agricola-gesellschaft.de)
Nach Sichtung der Vortragsvorschläge und der Themenauswahl durch ein Auswahlkomitee werden die Vortragenden von der Geschäftsstelle informiert.
Für Vortragende entfällt die Teilnahmegebühr an der Tagung. Für Fragen oder weitere Informationen steht Ihnen die Geschäftsstelle gerne zur Verfügung.
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www.georg-agricola-gesellschaft.de